Druse bei Pferden

Alles andere als eine einfache Erkältung oder „nur“ Husten: Druse bei Pferden ist eine hoch ansteckende Erkrankung, die sich schnell im gesamten Stall ausbreiten und den Betrieb dort für einige Zeit lahmlegen kann. Wird die Druse nicht behandelt, kann sie sogar dramatisch verlaufen. Aber was ist Druse überhaupt? Wie kannst du sie an deinem Pferd erkennen? Und wie kannst du sie in enger Zusammenarbeit mit deinem Tierarzt am besten behandeln?

Was ist eigentlich Druse?

Druse ist eine hochansteckende Pferdekrankheit. Dabei gelangt das Bakterium Streptococcus equi in den Organismus des Pferdes, und die oberen Atemwege entzünden sich stark. Insbesondere die Lymphknoten im Hals-, Kehl- und Rachenbereich sind von der Entzündung betroffen. Die Lymphknoten schwellen stark an und es bilden sich eitrige Entzündungsherde. Diese bereiten deinem Pferd starke Schmerzen, können die Atmung einschränken und sogar zu Atemnot führen.

Junge Pferde sowie Senioren gehören zur Risikopferdegruppe, die häufiger an Druse erkranken, da ihr Immunsystem noch nicht oder nicht mehr stabil ist. Auch Pferde, die sehr anfällig für Krankheiten sind oder sich gerade erst von einer Krankheit erholen, gehören zu der Risikopferdegruppe, da ihr Immunsystem ebenfalls schwächer ist. Bricht Druse im Stall aus, kann sich jedes Pferd anstecken. An Druse erkranken aber nicht immer alle Pferde in einem Stall. Einige Pferde bleiben durch ein besonders starkes Immunsystem und einer Grundimmunität von dieser Krankheit verschont.

Ist Druse gefährlich?

Druse kann für dein Pferd nur ernsthaft gefährlich werden, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt oder behandelt wird. Gehe daher niemals leichtfertig mit Druse um und verständige bei den ersten Symptomen deinen Tierarzt. Fehlt eine fachgerechte Behandlung und wird dein Pferd nicht ausreichend geschont, breiten sich die eitrigen Entzündungen im Körper des Pferdes aus. Es kann zu weiteren schmerzhaften Abszessen in den inneren Organen kommen. Diese schränken die Körperfunktion des Pferdes stark ein. In diesem Fall ist die Behandlung weitaus komplizierter als bei den ersten Entzündungen an den Lymphknoten. Fehlt die Behandlung auch hier vollkommen, kann die Druse lebenswichtige Organe wie z.B. das Gehirn sowie die Brust- oder Bauchhöhle angreifen. In diesem Stadium kann Druse dann auch tödlich enden.

Aber malen wir den Teufel mal nicht an die Wand! Wenn dein Tierarzt rechtzeitig involviert wird, ist die Druse gut zu behandeln und die Prognose auf eine Genesung sehr positiv.

Typische Symptome von Druse bei Pferden

Die ersten Anzeichen einer Druse sind oft unspezifisch. Daher wird die Erkrankung in manchen Fällen zuerst mit einem „normalen“ Husten oder einer Bronchitis verwechselt.

Zu diesen unspezifischen Symptomen zählen u.a.:

  • Dein Pferd wirkt matt und schlapp. Es zeigt wenig Lust und Elan an der Arbeit mit dir oder auf der Weide.
  • Dein Pferd frisst weniger und ist appetitlos.
  • Es kommt zu vermehrtem Husten sowie Nasenausfluss.
  • Die Temperatur deines Pferdes ist erhöht oder es hat sogar deutliches Fieber.

Verständige am besten bereits bei diesen Symptomen deinen Tierarzt, denn auch Husten und Bronchitis sollten rasch untersucht und behandelt werden. Als Vorsichtsmaßnahme kannst du das betroffene Pferd direkt isolieren, um das Risiko einer Ausbreitung im gesamten Stall einzudämmen.

Die folgenden Symptome sind schon deutliche Anzeichen für eine Druse bei Pferden:

  • Die Lymphknoten im Hals- und Rachenbereich sind angeschwollen. Diese kannst du vorsichtig am Unterkiefer ertasten.
  • Darüber hinaus können vereinzelt Eiterabszesse an den betroffenen Stellen auftreten.
  • Schwellen die Lymphknoten weiter an, verengen sie die Atemwege. Erkrankte Pferde halten den Kopf und Hals gestreckt sowie leicht gesenkt, um die Atemwege zu entlasten.
  • Der Nasenausfluss wirkt bei vorangeschrittener Krankheit grünlich gelb.

Verständige spätestens jetzt deinen Tierarzt und isoliere sofort das betroffene Pferd, damit sich die Druse nicht weiter im Stall ausbreitet.

Ursachen von Druse bei Pferden

Eine Druse bei Pferden wird durch den Erreger Streptococcus equi verursacht. Das Bakterium ist sehr überlebensfähig und kann, wenn es einmal in den Stall, auf die Weide oder in das Paddock gelangt, bis zu 5 Tage bei jeglichen Bedingungen überleben. Auch am Zaumzeug, in der Einstreu, im Futter, im Pferdeanhänger oder sogar im Wasser kann sich der Erreger bilden und die gefürchtete Pferdekrankheit im gesamten Stall auslösen. Es wird ferner angenommen, dass einige Fliegenarten den Erreger in sich tragen und von Pferd zu Pferd übertragen. Darüber hinaus überlebt das Bakterium an menschlichen Händen oder an der Kleidung. Aber mach dir um deine eigene Gesundheit keine Sorgen: Der Erreger gelangt nicht in den menschlichen Organismus. Wir Reiter können uns daher nicht bei unseren Pferden anstecken.Wir Reiter können uns daher nicht bei unseren Pferden anstecken. Achte trotzdem besonders sorgfältig darauf, dass du deine Hände nach dem Kontakt mit einem erkrankten Pferd gründlich reinigst und auch deine Kleidung sofort in die Waschmaschine gibst. Vermeide außerdem den Kontakt zu anderen Pferden während dem Krankheitsverlauf deines Pferdes. So minimierst du das Risiko, dass sich andere Pferde anstecken.

In der Regel erfolgen die meisten Ansteckungen von Pferd zu Pferd via Tröpfcheninfektion. Wenn ein Pferd also den Erreger in sich trägt und hustet, geht das Bakterium in den Organismus des anderen Pferdes über. So gelangen die Bakterien in die Blutbahn und nisten sich schlussendlich in die Lymphe ein. Die ersten Symptome treten etwa 3 bis 14 Tagen nach der Infektion auf.

Da Pferde in großen Ställen und auf der Weide oft eng nebeneinanderstehen, ist die Ansteckungsgefahr von Druse besonders hoch. Wenn der Stall zusätzlich schlecht belüftet wird, ist die Ansteckungsgefahr sogar noch größer. Stress, Nährstoffmangel durch einseitige Fütterung oder andere Krankheiten können den Ausbruch der Druse ebenfalls beeinflussen und diesen eventuell beschleunigen.

Behandlung von Druse bei Pferden

Verständige bei den ersten Anzeichen und Symptomen unbedingt und unverzüglich deinen Tierarzt. Dieser wird dann einen Abstrich nehmen und die Probe ins Labor schicken, um zu überprüfen, ob es sich um Druse handelt oder ob dein Pferd vielleicht an einer anderen Krankheit leidet. Isoliere das Pferd mit den ersten Symptomen unbedingt von der restlichen Herde und beobachte die Pferde, die keine Symptome zeigen. Eine Quarantäne im Stall ist wichtig, da Druse bis zu 3 Wochen, in manchen Fällen auch länger, ansteckend sein kann.

Unser Tipp: Richte im Stall 3 Bereiche ein.

  1. Bereich:

    In diesem Bereich werden die Pferde mit Druse behandelt. Nur eine Handvoll Menschen sollte Zugang zu diesem Bereich haben. Stelle darüber hinaus Desinfektionsmittel und Einweghandschuhe bereit, die bei jedem Eintreten und Verlassen des Bereichs genutzt werden müssen. Isoliere die betroffenen Pferde bis zu 8 Wochen für eine vollständige Genesung. Erst wenn sie rund 1 Woche fieberfrei sind, sich an den Lymphknoten keine weiteren Schwellungen bzw. eitrige Abszesse befinden und sie mindestens 3 Mal vom Tierarzt ohne Befund auf Druse untersucht wurden, gelten Pferde als gesund und dürfen aus diesem Bereich entlassen werden.
     

  2. Bereich:

    Pferde, die (noch) keine Anzeichen zeigen, aber Kontakt mit betroffenen Pferden hatten, gehören in diesen Bereich und werden dort genau beobachtet. Miss regelmäßig Fieber. Sobald ein Pferd Druse-Symptome zeigt oder das Fieber steigt, wird es in den ersten Bereich umgestellt und dort vom Tierarzt behandelt.
     

  3. Bereich:

    Gesunde Pferde gehören in den 3. Bereich, der strikt von den anderen Bereichen getrennt sein muss. Diese Pferde dürfen nicht in Kontakt mit kranken Pferde gelangen. Am effektivsten ist es, wenn auch das entsprechende Betreuungspersonal nur für die gesunden Pferde zuständig ist.

Bei Pferden mit Druse steht nun eine schnelle und ausgewogene Behandlung im Mittelpunkt. Führe diese unbedingt mit deinem Tierarzt durch. Wichtig ist jetzt, dass du die Schmerzen deines Pferdes linderst und die Reifung der eitrigen Abszesse an den Lymphknoten unterstützt. Diese müssen nämlich aufgehen, damit der Eiter herausfließen kann.

Mit wärmenden „Drusewickeln“ und milden Zugsalben unterstützt du dein Pferd am besten. Die Kombination der Wärme und der Zugsalbe wirken an den geschwollenen Lymphknoten durchblutungsfördernd und entzündungs- sowie schmerzlindernd. Nutze für die Wärme z.B. eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen. Achte aber darauf, dass die warmen Umschläge nicht zu heiß werden. Die milden Zugsalben kannst du direkt auf die angeschwollenen Stellen auftragen. Zumeist sind die Salben sehr fest und sehen ein bisschen aus wie Straßenteer. Sie lassen sich daher leicht auftragen.

Unser Tipp: Hast du noch Kartoffelbrei übrig? Dann kannst du daraus einen effektiven Drusewickel machen. Wärme den Brei einfach auf, fülle ihn in eine Plastiktüte und befestige den Drusewickel z.B. mit einem weichen Strick locker um den Pferdehals. Da Kartoffelbrei weich, aber nicht flüssig ist, legt er sich optimal am Körper an.

Sobald die Abszesse aufplatzen und der Eiter abfließt, müssen die Wunde und die Nase sauber gehalten werden. Hygiene ist hierbei ganz wichtig. Achte auch auf eine sterile Umgebung, damit sich die Wunde nicht entzündet.

Gehen die Lymphknotenabzesse nicht auf oder beeinträchtigen sie die Atemwege deines Pferdes stark, wird der Tierarzt diese öffnen und mit einer desinfizierenden Lösung ausspülen müssen.

Während der gesamten Behandlung ist es essentiell, das Fieber deines Pferdes regelmäßig zu messen. So kannst du am besten feststellen, ob die Genesung stagniert und du deinen Tierarzt verständigen musst oder ob sich dein Pferd auf den Weg der Besserung befindet.

Kann eine Druse auch medikamentös behandelt werden?

Experten raten in der Regel von Antibiotika ab. Im frühen Stadium einer Druse, d.h. wenn sich noch keine Abszesse an den Lymphknoten gebildet haben, kann Antibiotikum helfen. Mithilfe von Penicillin wird dann der Verbreitung sowie einer Infektion entgegengewirkt. Allerdings entwickeln Pferde bei der Gabe von Penicillin nur eine geringe Immunität und sind bei einem erneuten Ausbrechen von Druse anfälliger. Sobald sich Abszesse gebildet haben, wirkt kein Antibiotikum mehr.

Verzichte auch, wenn möglich, auf fiebersenkende Medikamente. Werden diese Medikamente gegeben, kann nämlich eine „kalte Druse“ entstehen. Dabei kommt es dann zu Komplikationen: die Abszesse reifen nicht und platzen nicht auf. Betroffene Pferde bleiben über einen längeren Zeitraum ansteckend und der Heilungsprozess dauert viel länger.

Dein Pferd gegen Druse impfen?

Eine Impfung gegen Druse kann helfen, die Infektionskette zu minimieren und die Symptome erkrankter Pferde zu lindern. Der Impfschutz ist jedoch nicht zu 100% gegeben, da der Erreger Streptococcus equi, ähnlich wie das Influenza-Virus, unterschiedliche Varianten aufweist. Somit können auch bereits geimpfte Pferde noch an Druse erkranken. Allerdings kann die Impfung helfen, den Schweregrad der Krankheitssymptome zu verringern. Um einen bestmöglichen Schutz aufzubauen, sollte dein Pferd zu Anfang 2x mit einem Abstand von 4 Wochen geimpft werden. Danach muss diese Impfung ca. alle 6 Monate wiederholt werden, um den Schutz aufrecht zu erhalten.

Fütterungsempfehlungen bei Druse

Pferde, die an einer Druse erkranken, haben durch die geschwollenen Lymphknoten oft Schluckbeschwerden. Das tägliche Raufutter schmerzt durch die Struktur stark und nicht selten verweigert ein Pferd die Futteraufnahme. Da der Appetit deines Pferdes während einer Druse ohnehin schon recht gering ist, liegt es nun an dir mit der optimalen Fütterung dein Pferd in der anstrengenden Krankheitsphase zu unterstützen und diese so stressfrei wie nur möglich zu gestalten.

Um dein Pferd trotzdem ausreichend mit Raufutter zu versorgen, kannst du ihm alternativ einen nassen Raufutterersatz anbieten, da es diesen einfacher schlucken kann. Insbesondere eingeweichte Rübenschnitzel oder ein Mix aus Rübenschnitzel und Luzerne tun deinem Pferd in der Krankheitsphase besonders gut. Geht es schon wieder etwas bergauf, aber dein Pferd nimmt immer noch zu wenig Raufutter auf, dann füttere ihm zusätzlich eingeweichte Heucobs. Als Kraftfutterzugabe eignet sich eine Mahlzeit aus wohltuendem, warmem Mash.

Achte bei der Fütterung grundsätzlich auf eine ausgewogene und hochwertige Vitamin- und Mineralstoffversorgung, um das Immunsystem deines Pferdes optimal zu unterstützen.

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Was tun bei Druse: Alles auf einem Blick

Druse ist eine hochansteckende Pferdekrankheit und wird von vielen Pferdebesitzern gefürchtet. Wir haben dir hier eine einfache Checkliste mit 10 Punkten zusammengestellt, solltest du bei einem Krankheitsausbruch vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen:

  1. Verständige direkt bei den ersten Symptomen auf Druse deinen Tierarzt.
  2. Isoliere die Pferde, die Druse-Symptome zeigen.
  3. Stelle genügend Desinfektionsmittel und Einweghandschuhe im Stall bereit.
  4. Führe 3 Stallbereiche ein, die du strikt trennst: Gesunde Pferde, Verdachtsfälle und kranke Pferde.
  5. Jeder Bereich sollte ein entsprechendes Betreuungspersonal haben, welches auch nur für seinen eigenen Bereich zuständig ist. Ist dies nicht möglich, versorge immer zuerst die gesunden Pferde, dann die Verdachtsfälle und zum Schluss die kranken Pferde.
  6. Gewähre nur wenigen Menschen Zutritt zum Stall, um das Infektionsrisiko einzudämmen. Betriebsfremde Menschen oder Hunde und Katzen dürfen den Stall erstmal nicht mehr betreten.
  7. Miss täglich Fieber und beobachte die kranken Pferde, die Verdachtsfälle und auch die gesunden Pferde genau. Jedes Pferd bekommt ein eigenes Thermometer, sodass du die Erreger nicht im Stall verteilst. Stellst du eine erhöhte Temperatur fest, muss dieses Pferd isoliert und dein Tierarzt verständigt werden.
  8. Unterstütze dein Pferd während der Behandlung mit wärmenden „Drusewickeln“ und milden Zugsalben.
  9. Wechsle deine Kleidung und desinfiziere deine Hände gründlich, sobald du in Kontakt mit dem betroffenen Pferd gekommen bist.

Ein Pferd benötigt für seine Genesung rund 8 Wochen. Erst wenn dein Pferd 1 Woche fieberfrei ist und der Tierarzt dein Pferd mindestens 3 Mal ohne Befund auf Druse untersucht hat, darf es wieder in die Herde integriert werden.


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