Alte Pferde richtig füttern

Mit steigendem Alter verändert sich der Nährstoffbedarf deines Pferdes: zwar sinkt in der Regel der Grundumsatz und somit der Energiebedarf, jedoch steigt gleichzeitig der Bedarf an essentiellen Nährstoffen, wie hochwertige Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Damit dein Pferd bis ins hohe Alter fit und vital bleibt, solltest Du daher nicht nur für eine gute Haltung und für genügend Bewegung sorgen, sondern außerdem die Fütterung individuell auf die Bedürfnisse deines Seniors abstimmen.

„Die optimale Zusammensetzung des Futters richtet sich nach dem Gesundheitszustand, dem Körpergewicht und dem Stoffwechsel des jeweiligen Pferdes", sagt Dr. Ingrid Vervuert, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik der Universität Leipzig. Ein Seniorenfutter sollte auf die speziellen Probleme alter Pferde abgestimmt sein. „Es sollte zum Beispiel eine niedrige Futteraufnahme aufgrund von Zahnproblemen, Gewichtsverlust oder altersbedingte Stoffwechselprobleme kompensieren", weiß die Expertin. In der Regel ist ein Seniorfutter für Pferde ab circa 18 Jahren sinnvoll. Doch wichtiger als das Alter ist der Gesundheitszustand.

Ab wann ist denn ein Pferd „alt“?

Auch wenn der Anteil der Pferde deutlich ansteigt, die aufgrund von optimierter und bedarfsgerechter Fütterung mit Raufutter und Kraftfutter weit über 20 Jahre oder sogar über 30 Jahre alt werden, so kann ein Pferd dennoch als „alt“ bezeichnet werden, wenn es die 20er Jahresmarke erreicht. In Menschenjahren gerechnet ist es dann nämlich schon 60 Jahre alt.

Woran erkennst Du, dass dein Pferd alt wird?

Vor allem das Aussehen deines Pferdes verrät, wenn es in die Jahre kommt. Die äußeren Erscheinungen sind auch ein Zeichen dafür, dass dein Pferd auch im „Inneren“ altert.

  • Absenken des Rückens.
  • Abbau der Muskulatur, auch Gewichtsabnahme.
  • Schlaffere, oft auch trockenere Haut.
  • Die Augen beginnen zu trüben und über den Augen bildet sich immer tiefer werdende Kuhlen.
  • Vor allem im Gesicht ergraut das Fell deines Pferdes.
  • Schlechter, bzw. länger andauernder Fellwechsel.
  • Entstehung typischer „Alterskrankheiten“ wie Zahnprobleme, verschlechterte Verdauung, PPID oder Hufrehe.

Warum Du deinem Senior besondere Aufmerksamkeit schenken solltest

Mit dem Alter werden nicht nur die äußerlichen Merkmale sichtbar, sondern dein Pferd kann auch anfälliger für Krankheiten aufgrund des gealterten Immunsystems werden. Ist ein Senior erstmal erkrankt, so erholt er sich deutlich langsamer von seiner Krankheit. Die Fütterung mit einer bedarfsgerechten Versorgung kann hier einen wesentlichen Beitrag zur Regeneration, bzw. Gesunderhaltung deines alten Pferdes beitragen. Achte vor allem auch auf eine ausreichende Zufuhr hochwertiger Eiweiße mit essentiellen Aminosäuren.

Worauf solltest Du bei der Fütterung älterer Pferde achten?

Alte Pferde haben einen höheren Bedarf an Nährstoffen. Dies liegt unter anderem daran, dass Senioren ihr Futter sowie zusätzlich benötigte Futterzusätze schlechter verwerten können. Daher muss die Art und Menge der Nahrung auf diese Umstände angepasst werden. Auch ein veränderter Hormonhaushalt und der verlangsamte Stoffwechsel tragen dazu bei, dass die Nährstoffe im Futter schlechter verdaut und vom Körper aufgenommen werden können.

Wie ändert sich der Bedarf älterer Pferde beim Futter?

Das Futter sollte eine gute Bioverfügbarkeit haben und leicht verdaulich sein. Hierbei ist also wichtig, dass die Nährstoffe in hochwertiger, natürlicher Qualität vorliegen und somit vom Körper leicht aufgenommen und verwertet werden können. Gleichzeitig sollte das Futter eine ausreichende Menge an Ballaststoffe für eine gesunde Verdauung enthalten.

Gras

Im Sommerhalbjahr ist regelmäßiger Weidegang ein wichtiger Bestandteil der Fütterung. Pferde mit Zahnproblemen können Gras meistens besser fressen als Heu oder Heulage, weil es weicher ist. Außerdem regt die freie Bewegung auf der Weide das allgemeine Wohlbefinden des Pferdes an. „Wenn genügend Gras vorhanden ist und alte Pferde in Ruhe fressen können, ist 24 Stunden Weidegang vom Frühjahr bis Herbst ideal", sagt Dr. Ingrid Vervuert. Einzige Ausnahme: Stark übergewichtige Pferde und Pferde mit Stoffwechselkrankheiten wie Hufrehe oder Cushing (PPID).

Raufutter oder Raufutterersatz

Wie viel Raufutter oder Raufutterersatz dein Pferd benötigt, hängt vom Grasangebot, dem Gesundheitszustand und dem Körpergewicht deines Pferdes ab. Als Faustregel gilt: Alte Pferde brauchen mindestens 1,5 bis 2% ihres Körpergewichtes an Raufutter. Ein 600kg schweres Pferd sollte also 9 bis 12kg Heu, Heulage oder eine dementsprechende Menge Raufutterersatz am Tag fressen. Beachte hierbei, dass der Energiegehalt beim Raufutter erheblich schwanken kann. „Je eher im Jahr das Heu oder die Heulage geerntet wurde, desto höher ist der Energiegehalt in der Regel", hält Dr. Ingrid Vervuert fest.

Auch bis ins hohe Alter hinein, sofern die Futteraufnahme dies zulässt, sollte der Hauptbedarf der Energieversorgung durch hochwertiges Raufutter gedeckt werden.

Tipp: Sollte dein Pferd kein oder nur sehr wenig Kraftfutter neben der Raufutterversorgung bekommen, so ist der Zusatz von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sehr wichtig. Der Bedarf kann, unabhängig vom Alter, in der Regel nicht ausschließlich über Gras, Heu oder Stroh gedeckt werden. Hier empfehlen wir dir Pavo SummerFit oder Pavo Vital als tägliches Ergänzungsfuttermittel. Ein Bricket deckt bereits den Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen ohne Energieüberschuss.

Kraftfutter

Alte Pferde, die zu dünn sind oder dazu neigen, Körpermasse abzubauen, benötigen häufig ein spezielles Kraftfutter. Dr. Ingrid Vervuert empfiehlt thermisch aufgeschlossene Getreideflocken, hochwertige Pflanzenöle, Sojasextraktionsschrot, Kartoffel- oder Erbsenflocken. „Diese Futtermittel sind für alte Pferde besonders gut geeignet, weil sie leicht verdaulich sind und hochwertige Protein- und Energiequellen darstellen", sagt die Fachtierärztin. Diese Anforderungen sind zum Beispiel in Pavo18Plus berücksichtigt. Da alte Pferde die Nährstoffe in der Nahrung aufgrund von Zahnproblemen oder eventuell wegen einer geringeren Sekretion von Verdauungsenzymen häufig nur noch reduziert ausnutzen können, muss vielfach Energie und Protein bedarfsüberschreitend gefüttert werden. Das Kraftfutter können Sie, genau wie den Raufutterersatz, mit Wasser einweichen. Wenn dein Senior den Futterbrei nur ungern frisst, gebe einfach ein paar getrocknete Karotten- oder Apfelchips, eingeweichte Zuckerrübenschnitzel oder ähnliches dazu. Das peppt den Geschmack auf und sorgt für zusätzliche Vitamine sowie Rohfasern.

Zink, Selen und Kupfer

Seniorenpferde haben einen höheren Bedarf an bestimmten Vitaminen und Mineralien, wie Zink, Selen und Kupfer. Zink spielt beim Haar- und Hautstoffwechsel eine große Rolle und ist wichtig für das Immunsystem. Selen schützt die Körperzellen und ist Teil des Muskelstoffwechsels und des Wachstums. Genau wie bei Fohlen, die wachsen müssen, ist es bei älteren Pferden wichtig neue Zellen zu bilden, z.B. um Gewichtsverlust zu verhindern. Kupfer spielt eine Rolle bei der Synthese von Eiweißen für Sehnen und Knorpel und bei der Pigmentierung der Haare.

Vitamin C, B und K

Vitamin C können gesunde Pferde selber bilden. Im Alter funktioniert das aber immer weniger gut und dann ist die Verabreichung von Vitamin C erforderlich. Aufgrund der verringerten Aufnahme von Raufutter und Ballaststoffen werden die Darmbakterien nicht zur Bildung von Vitamin B und K stimuliert. Mit zusätzlichen Ballaststoffen im Pferdefutter, z.B. mittels SpeediBeet oder FibreBeet kann man die Bildung dieser essentiellen Vitamine anregen.

Calcium, Natrium und Phosphor

Das Futter für ältere Pferde darf nicht zu viel Calcium, Phosphor und Natrium enthalten. Diese Nährstoffe müssen über die Nieren ausgeschieden werden. Möglicherweise wird die Nierenfunktion im Alter eingeschränkt und dadurch können Abfallstoffe nicht mehr so gut ausgeschieden werden.

Wenn dein Pferd plötzlich anfälliger für Infektionen wird, starke Probleme mit dem Fellwechsel hat oder sehr schlapp wirkt, lasse es am besten von deinem Tierarzt untersuchen – vielleicht fehlt ihm ein wichtiger Nährstoff, den Sie über die Fütterung gezielt ergänzen können.

8 Fütterungstipps für ältere Pferde 

Um das Wohlbefinden deines älteren Pferdes zu steigern, ist eine bedarfsgerechte Fütterung sehr wichtig. Worauf solltest Du in der Fütterung deines Seniors am besten achten?

  1. Auf einen höheren Anteil an Rohprotein und zusätzliche Aminosäuren (Lysin) für die Erhaltung des Körpergewichts.
  2. Auf einen niedrigen Anteil an Zucker und Stärke, um Stoffwechselproblemen vorzubeugen (Cushing, PPID/Hufrehe etc.).
  3. Auf einen höheren Öl-Anteil (als Energielieferant).
  4. Auf Vitamin C und E zur Stärkung des Immunsystems.
  5. Auf organisch gebundene Spurenelemente (für eine optimale Aufnahme).
  6. Auf zusätzliche Omega 3- und 6-Fettsäuren.
  7. Auf ein angepasstes Kalzium-Phosphor-Verhältnis.
  8. Auf hochwertige Rohfasern zur Unterstützung der Verdauung.

Außerdem sollte das Futter auch die folgenden 3 Bedingungen erfüllen:

  1. Es sollte besonders schmackhaft sein.
  2. Es sollte leicht zu kauen und zu schlucken sein.
  3. Es sollte staubfrei sein.

Pavo Futterempfehlungen für alte Pferde:

Ab einem Alter von ca. 18 Jahren verändert sich der Organismus eines Pferdes. Der Stoffwechsel verschlechtert sich und die Verdauung arbeitet weniger effizient. Zuerst bemerkt man das nicht, denn viele Pferde können auch im fortgeschrittenen Alter noch Top-Leistungen erbringen. Aber auch die Bedürfnisse des Pferdes ändern sich. Der Organismus braucht beispielsweise mehr Proteine, um die Kondition der Muskeln zu erhalten und er kann Zucker und Stärke weniger gut verwerten. In dem Moment, in dem man eine äußere Veränderung wahrnimmt, ist der Prozess bereits weit fortgeschritten. Fange daher rechtzeitig mit der richtigen Fütterung an.

Hierbei handelt es sich um melassefreie Rübenschnitzelflocken mit kurzer Einweichzeit. Passend für jede Futterration. Bitte beachte, dass Du 1 Teil Pavo SpeediBeet mit der 5-fachen Wassermenge (in g) anrichten. Nach ca. 10 Minuten können die Rübenschnitzel verfüttert werden. Sie sollten komplett aufgeweicht sein. Die Pektine dieser hochwertigen Rohfasern in Pavo SpeediBeet sorgen dafür, dass die aufgenommene Energie vom Pferd besser verwertet werden kann.

Pavo FibreBeet wurde speziell für (alte) Pferde und Ponys mit Konditionsrückstand entwickelt. Es ist eine schmackhafte und sorgfältig zusammengesetzte Kombination aus SpeediBeet (Rübenschnitzen), Luzerne und leicht verdaulichen Rohfasern aus Sojaschoten. Auch diese Rübenschnitzel dürfen nur eingeweicht im Verhältnis 1 zu 3 (1 Teil FibreBeet + 3 Teile Wasser) gefüttert werden, haben aber ebenfalls eine kurze Einweichzeit.

Diese strukturreichen Heucobs aus 100% Weidegras aus den Voralpen Süddeutschlands fördern die Kau- und Speichelbildung deines Pferdes und sind ein hochwertiger Raufutterersatz. Ideal für alte Pferde, die Zahnprobleme oder sonstige Probleme mit der Heuaufname haben. Die Heucobs können sowohl trocken als auch eingeweicht gefüttert werden und sind reich an Ballaststoffen, natürlichen Vitaminen und Spurenelementen.

Dies kann als Ergänzung verabreicht werden und ist ein sehr schmackhaftes Kraftfutter, das mit heißem Wasser angerührt wird. Durch den hohen Anteil an reinem Leinsamen und zusätzlichem Vitamin C fördert Pavo SlobberMash die Darmfunktion für eine gesunde Verdauung. Es ist daher besonders für ältere Pferde geeignet.

Fütterungsempfehlung pro Tag für ein 600kg Senioren-Pferd ohne oder mit leichter Arbeit:

Mind. 7,5 – 8,5kg Heu (ergänzend zu Gras, alternativ FibreNuggets)
ca. 2,0kg Pavo 18Plus
ca. 0,5kg Pavo SlobberMash

Bei Bedarf die Ration um ca. 0,3kg Pavo SpeediBeet oder FibreBeet anreichern.

Worauf Du bei der Haltung von älteren Pferden achten solltest

Überprüfe parallel zur Qualität des Grundfutters auch die übrigen Haltungsbedingungen. Dazu zählen:

  • Regelmäßige Zahnkontrolle: Wenn Du feststellst, dass dein Pferd nicht mehr so schnell frisst wie früher, das Heu in kleinen Röllchen wieder ausspuckt oder Gewicht verliert, leidet es höchstwahrscheinlich unter Zahnproblemen.
  • Eine Fütterung in möglichst vielen kleinen Portionen.
  • Ausreichend freie Bewegung und frische Luft sowie ein möglichst stressfreier Sozialkontakt zu Artgenossen.
  • Ausreichend Zeit und Ruhe bei einer verlangsamten Futteraufnahme bieten.
  • Auch die hygienisch einwandfreie Qualität und die Darreichungsform des Trinkwassers sind wichtig. Viele alte Pferde trinken aufgrund von Zahnproblemen lieber aus großen Bottichen als aus Selbsttränken. Außerdem bevorzugen sie bei kalten Temperaturen lauwarmes Wasser.
  • Im Winter solltest Du den Gesundheitszustand deines Seniors besonders gut beobachten. Viele ältere Pferde benötigen bei kalter oder nasser Witterung eine Decke und eine Extraportion Energie über das Futter.

Welche Probleme treten besonders häufig bei alten Pferden auf? 

Bereits ab dem 15 Lebensjahr können sich schon erste Zipperlein und Wehwehchen bei Ihrem Pferd einstellen. Der Prozess des Älterwerdens zeigt sich bei jedem Pferd anders und hängt stark von den Fütterungs- und Haltungsbedingungen, aber auch von der sportlichen Belastung sowie dem allgemeinen Gesundheitszustand Ihres Pferdes ab.

  • Arthrosen in den Gelenken.
  • Zahnprobleme wie stark abgenutzte, lockere oder fehlende Zähne.
  • Veränderte Leber- und Nierenfunktionen.
  • Veränderungen im Hormonhaushaltes, welches sich durch PPID oder Hufrehe äußern können.

Was tun, wenn die Wehwehchen zu Problemchen und Problemchen zu Problemen werden?

Jedes Leben ist endlich – auch das deines Pferdes. Bleibe daher immer ein verantwortungsbewusster Pferdebesitzer und erkenne, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem das Leben deinem Pferd keine Freude mehr bereitet. Auch wenn diese Entscheidung schmerzlich für dich ist – dein Pferd hat sein ganzes Leben immer versucht, es dir Recht zu machen und in deinem Sinne zu handeln – tue es zur gegebenen Zeit auch für dein Pferd.

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Alte Pferde richtig füttern – Pavo Ratgeber

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