Pferdefutter bei einem Sommerekzem

Sommerekzem wird durch eine allergische Reaktion auf Stiche von Stechmücken hervorgerufen. Um die Blutgerinnung zu hemmen und das Blutsaugen zu vereinfachen, sondern die weiblichen Stechmücken Speichel und ein spezielles Sekret direkt unter die Haut des Pferdes ab. Das Speichel-Sekret-Gemisch enthält Eiweißbausteine, auf die Pferde allergisch reagieren können. Somit werden die schönen Frühlings- und Sommermonate für Ekzemer-Pferde zu einem echten Laster.

An Sommerekzem erkrankte Pferde reagieren auf die Stechmücken deutlich heftiger als nicht erkrankte Pferde. Die Folge ist ein unerträglicher Juckreiz, dem dein Pferd durch kräftiges Schubbern und Scheuern Abhilfe verschaffen möchte. Dies führt zu einer erheblich gestörten Hautschutzbarriere mit teilweise entzündlichen Stellen – der Jucken-Kratzen-Jucken-Teufelskreislauf beginnt!

Welche Faktoren begünstigen Sommerekzem bei Pferden?

Der Hauptverursacher bleibt die allergische Reaktion auf das eiweißhaltige Sekret der Stechmücken. Begünstigst wird das Ekzem bei Pferden aber auch durch folgende Faktoren:

  • Zu viel Weidegang auf zucker- und eiweißreichen Pferdeweiden
  • Zu eiweiß- sowie zuckerlastige und wenig hochwertige Kraftfuttersorten
  • Fehlende bedarfsgerechte Fütterung von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen
  • Übergewicht kombiniert mit zu wenig Bewegung
  • Darmprobleme und eine gestörte Darmfunktion
  • Überbelastung der Entgiftungsorgane Leber und Nieren
  • Aufnahme zu großer Mengen an körperfremden und belastenden Stoffen wie Toxinen, biogenen Aminen sowie Zusatzstoffen im Futter
  • Andauernder physischer und psychischer Stress
  • Rassebedingte und erbliche Veranlagungen

Welche Rolle spielt die Pferdefütterung bei Sommerekzem?

Bei Pferden mit Sommerekzem wird der Stoffwechsel deutlich stärker belastet als bei gesunden Pferden. Der Organismus muss permanent gegen die Entzündungsherde in der Ekzemer-Haut ankämpfen. Der Entzündungsprozess verursacht das Absterben von Zellen und geht somit mit Gewebeschädigungen einher. Der Körper steht ständig im „Reparatur-Modus“, was wiederum den Stoffwechsel des Pferdes stark belastet und einen erhöhten Nährstoffbedarf zur Folge hat.

Sorge daher immer für eine bedarfsgerechte Fütterung deines Ekzemer-Pferdes mit einer ausreichenden Versorgung an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, um für einen intakten Stoffwechsel und ein starkes Immunsystem zu sorgen. Vor allem B-Vitamine und Vitamin A spielen für einen intakten Hautstoffwechsel eine essentielle Rolle. Dies gilt auch für einige Spurenelemente, wie Zink und Kupfer, die sowohl für die Regeneration der Haut als auch für ein intaktes Immunsystem wichtig sind.

Hautprobleme auf „Leber und Nieren“ prüfen

Die Haut ist nicht nur das größte Organ der Pferde, sondern ist zusammen mit Leber und Nieren maßgeblich an der Entgiftung des Körpers beteiligt. Hautprobleme wie Ekzeme können daher auch ein Hinweis auf eine gestörte Entgiftungsfunktion des Pferdekörpers sein. Berücksichtige deshalb in der Fütterung bei Sommerekzem auch eine Unterstützung von Leber und Niere. Hier können harntreibende oder bitterstoffhaltige Kräuter dazu beitragen, die Entgiftungsleistung zu optimieren und Hautprobleme zu verbessern.

Fütterungs- und Haltungsempfehlungen bei Pferden mit Sommerekzem 

Bis heute gibt es nicht das eine Wundermittel, um ein Sommerekzem bei Pferden zuverlässig zu heilen. Zu unterschiedlich sind die möglichen Faktoren dieser Hypersensibilität auf die Insektengifte. Hier musst du als Pferdebesitzer mehrere Wege ausprobieren, um den für dein Pferd passenden Therapieansatz zu finden. Fest steht allerdings, dass die konsequente Einhaltung des Weide- und Futtermanagements die Symptome des Sommerekzems lindern. Pferde mit Sommerekzem haben einen erhöhten Bedarf an bestimmten Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, den Sie mit der Fütterung in jedem Fall decken sollten. Hierzu zählen vor allem:

Zink:

Dieses essentielle Spurenelement spielt in der Wundheilung bei Pferden mit Ekzemen eine ganz entscheidende Rolle. Es unterstützt die Stabilität der Zellwände und fördert die Bildung neuer Hautzellen. Darüber hinaus reguliert Zink die Produktion von körpereigenen Stoffen, die entzündungshemmende und juckreizstillende Eigenschaften besitzen. Durch offene Wunden und eine gestörte Hautbarriere kommt es zu erhöhten Zinkverlusten, welcher in jedem Fall mit der Nahrung ergänzt werden sollte. Zink kommt auch natürlich z.B. in Fischöl oder Nachtkerzenöl vor.

Kupfer:

Dieses Spurenelement ist relevant für die Hautpigment-Bildung, die Blutbildung und den zellulären Energiestoffwechsel. Gerade bei einem geschwächtem Hautbild und Immunsystem ist der Bedarf erhöht.

Selen:

Selen ist Bestandteil des Enzyms Glutathionperoxidase, welches wiederum zur Inaktivierung schädlicher Radikale beiträgt. Selen ist somit unentbehrlich für ein gesundes und starkes Immunsystem. Durch die allergischen Hautreaktionen ist das Immunsystem bei Ekzemern kontinuierlich belastet und sollte in jedem Fall zusätzlich gestärkt werden.

Biotin, B-Vitamine und Vitamin A:

Vor allem Biotin ist als das Fell-, Haut- und Hufvitamin schlechthin bekannt. Biotin und auch andere B-Vitamine sowie Vitamin A tragen zu einem normalen Hautbild bei. Auch hier ist der Bedarf bei Hautproblemen erhöht.

Die oben genannten Mineralstoffe gelangen über das tägliche Pferdefutter in den Organismus. Wenn dein Pferd ausschließlich Raufutter und nur wenig oder kein Kraftfutter bekommt, füttere ihm zusätzlich ein Mineralfutter, welches außerdem den täglichen Bedarf an Selen und Biotin ausreichend deckt, wie z.B. Pavo Vital. Das schmackhafte Mineralfutter ist außerdem mit Kupfer und Zink angereichert. Pavo Vital ist darüber hinaus melasse- und getreidefrei. Auch Pavo SummerFit bietet eine komplette Ergänzung an wichtigen Mineralstoffen wie Kupfer, Zink und Selen. Die Briketts sind leicht zu brechen und für alle Pferde sowie Ponys geeignet.

Für mehr Vitalität und ein starkes Immunsystem eignen sich spezielle Ergänzungsfuttermittel wie Pavo Healthboost. Es enthält Vitamine, Antioxidantien sowie Präbiotika und ist mit Kupfer, Zink und Selen angereichert.

 

Geeignete Kräuter für Pferde mit Sommerekzem

Die positiven Eigenschaften einiger Kräuter sind allgemein bekannt. Manche Kräuter wirken sich vor allem auf das Immunsystem, das Hautbild sowie die Entgiftungsorgane aus. Gerade bei Pferden mit Sommerekzem kann sich die Zugabe von speziellen Kräutermischungen sowohl als Kur als auch dauerhaft gefüttert demnach positiv auswirken. Besonders geeignet sind Kräuter wie Brennnessel, Birkenblätter, Kamillenblüten, Knoblauch, Löwenzahn, Melisse, Salbei, Spitzwegerich oder Zinnkraut. Eine individuelle Kräutermischung für dein Pferd stellst du am besten gemeinsam mit deinem Tierheilpraktiker oder Tierarzt zusammen.

Die richtige Auswahl des Kraftfutters:

Sollte dein Ekzemer-Pferd einen erhöhten Energiebedarf haben, wähle neben einer ausreichenden Versorgung von qualitativ hochwertigem Raufutter ein bedarfsgerechtes Kraftfutter. Hierzu eignen sich z.B. Pavo Nature´s Best und Pavo Condition. Beide Produkte sind haferfrei, haben einen niedrigen Zucker-und Stärkegehalt und beinhalten alle notwendigen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zur Deckung des täglichen Bedarfs bei Pferden mit leichter Arbeit.

Pavo Care4Life ist eine getreide- und melassefreie Futtermischung. Mit ballaststoffreichen, natürlichen Rohstoffen und 11 wertvollen Kräutern hat dieses Futter alles, was aus ernährungsphysiologischer Sicht die Gesundheit deines Pferdes unterstützt. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, Prä- und Probiotika, Hefe, Kollagen, Vitamine und Mineralstoffe in organischer Form fördern zudem das Immunsystem deines Pferdes.

Auch die Haltung und Pflege ist bei Sommerekzem entscheidend

Vermeide so gut es geht den Kontakt zu den allergieauslösenden Insekten. Dies kannst du unter anderem durch folgende Maßnahmen erreichen:

Dunkelheit schützt vor Insekten

Biete deinem Pferd während der Mückensaison ausreichend Schutz. Diese Quälgeister sind gern morgens und in der Dämmerung abends, aber vor allem an windstillen Tagen, auf feuchten Weiden, in Wassernähe und am Waldrand unterwegs. Daher kann es sich in Extremsituationen auch manchmal anbieten, dein Pferd in dieser Zeit nicht ausschließlich auf einer Weide ohne Unterstand, sondern in einem dunklen (Offen)Stall zu halten. Bedenke aber, dass eine permanente Stallhaltung nicht pferdegerecht ist und außerdem zu Atemwegsproblemen führen kann. Oberstes Ziel ist die Beseitigung jeglicher allergieauslösender Stoffe, um das Wohlbefinden deines Pferdes wieder herzustellen.

Ekzemerdecken verwenden

Auch auf der Weide oder im Paddock kannst du dein Pferd ausreichend gegen Insektenstiche schützen. Hierzu eigenen sich entsprechende Ganzkörper-Fliegendecken inkl. Kopfteil speziell für Ekzemerpferde. Zusätzlich kannst du dein Pferd an den freien Körperstellen oder aber auch während der deckenfreien Zeit mit wirksamen Repellentien schützen. So können auch Pferde mit Sommerekzem die Zeit an der frischen Luft ausreichend genießen.

Tipp: Die Auswahl sowie die Preisunterschiede bei Ekzemerdecken und Anti-Mückensprays sind groß und nicht alle sind für dein Pferd geeignet. Lasse dich daher vor dem Kauf fachgerecht beraten.

Stallpflege gegen Insekten

Sprühe auch den Stall mit Anti-Mückensprays oder Essig ein. Fliegengitter oder Streifenvorhänge an den Fenstern und Türen sorgen am Stall ebenfalls für eine Ruhezone ohne lästige Insekten.

Besondere Pflege für juckende, gereizte Ekzemer-Haut

Denke neben der optimierten Haltung und Fütterung außerdem an die Pflege der empfindlichen Ekzemer-Haut. Dies ist besonders wichtig! Wenn dein Pferd unter starkem Juckreiz leidet und sich wundscheuert, dann behandel die betroffenen Hautstellen regelmäßig mit einem milden, fettenden und beruhigenden Pflegemittel. Diese Hautpflege speziell für Pferde mit Sommerekzem sollte die Regeneration der geschädigten Hautstellen unterstützen und im Idealfall auch die lästigen Insekten abwehren.

Die Behandlung mit Pflegemitteln führt unvermeidlich dazu, dass sich Krusten aus Pflegeprodukten und abgestorbenen Hautzellen bilden, welche auch die Hautporen verstopfen können. Reinigen Sie daher die betroffenen Hautstellen mit einem milden, rückfettenden Medizin-Shampoo.

Bei der Hautpflege ist das Ziel, die Hautschädigungen zu regenerieren, die Hautbarriere dauerhaft aufzubauen und zu stärken, den Juckreiz zu lindern und Insekten abzuwehren.

Wenn Stress die Psyche deines Pferdes zusätzlich belastet

Viele Ekzemer-Pferde reagieren psychisch extrem heftig auf Mücken und Bremsen. Sie drehen förmlich durch und scheuern sich schon, noch bevor die Insekten gelandet und gestochen haben. Auch Stress in der Herde, keine Ruhe- oder Rückzugsmöglichkeiten, Turnieratmosphäre oder Immunkrankheiten fördern die Sensibilität auf Insektenstiche und somit die Ausprägung des Sommerekzems bei deinem Pferd. Lege daher auch ein besonderes Augenmerk darauf, dass diese zusätzlichen Allergieauslöser möglichst vermieden werden.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

Sind Pferde sehr hochgradig allergisch, dann sind die aufgeführten Maßnahmen im Bündel zwar absolut unerlässlich, aber leider meist nicht ausreichend. Einige Insektenstiche sind unvermeidbar und können bei hoch allergischen Pferden bereits schwere Symptome wie Schwellungen, starken Juckreiz und wunde Hautstellen auslösen. In diesen Fällen kann dann eine Verabreichung von Medikamenten oder der Anwendung von anderen medizinischen Methoden erforderlich werden.

Als Therapie und zur Behandlung von Sommerekzem bei Pferden werden Corticoide („Kortison"), Antibiotika oder Antihistaminika eingesetzt. Auch Pilzimpfungen, Eigenbluttherapien und Desensibilisierungen haben sich bei der Behandlung von Sommerekzem bewährt.

Lasse dich hier ausführlich von deinem Heilpraktiker und Tierarzt beraten und wende  Medikamente und Arzneimittel nur im Notfall und nach Rücksprache an. Starte hier bevorzugt mit natürlichen Heilmitteln oder homöopathischen Mitteln. Im Regelfall dürfte die Behandlung mit Medikamenten fast immer vermeidbar sein, was auch erstrebenswert ist, wenn du die Fütterung und Haltung bedarfsgerecht an deinen Ekzemer anpasst.

Sommerekzem bei Pferden – ein ganzjähriges Projekt

Häufig reagieren Pferdebesitzer erst, wenn ihr Pferd bereits erste Anzeichen des Sommerekzems zeigen. Ein wirklicher Therapieerfolg ist dann kaum mehr möglich. Handle daher vorbeugend und langfristig. Starte bereits im Winter damit, dein Pferd ausreichend auf die nächste Mückensaison vorzubereiten. Eine Therapie und Behandlung des Sommerekzems kann nur erfolgversprechend sein, wenn die Überreaktion des Immunsystems (= Allergie) dauerhaft reguliert und das Immunsystem sowie der Stoffwechsel gestärkt werden.

Bringe daher den Magen-Darm-Trakt deines Pferdes für ein gesundes Immunsystem auf Vordermann und stärke seine Entgiftungsorgane, vorwiegend die Leber. Fülle die Vitalstoffdepots deines Pferdes auf und versorge es mit ausreichend Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Vernachlässige auch in der Nebensaison nicht die Pflege der Haut deines Pferdes und nutzte dafür ausschließlich spezielle Hautpflegeprodukte. Die Haut wird dadurch nachhaltig regeneriert und die Hautschutzbarriere gestärkt – die beste Vorbereitung auf die neue Insektensaison und eine möglichst beschwerdefreie Zeit deines Pferdes trotz Sommerekzem.

Von dir als Pferdebesitzer wird in erster Linie Geduld, Ausdauer und Konsequenz in der Sommerekzem Behandlung abverlangt. Die Therapie und Behandlung des Sommerekzems kann Jahre andauern und sollte in jedem Fall ganzjährig berücksichtigt und durchgeführt werden.

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Pferdefutter bei Sommerekzem – Pavo Ratgeber

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