Vitamin- und Mineralstoffbedarf alter Pferde

Eine ausreichende Versorgung von essentiellen Vitaminen und Mineralstoffen ist wichtig für die Gesunderhaltung aller Pferde, egal welchen Alters. Der genaue Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen pro Pferd hängt dabei von individuellen Faktoren wie dem aktuellen Gesundheitszustand, der Fütterung und des Stoffwechsels ab. Das Alter sollte hierbei nicht unbedingt der ausschlaggebende Faktor sein, denn nicht jedes Pferd benötigt gleich ab 18 Jahren eine Umstellung der Futterration. Ob bei deinem alten Pferd wirklich ein erhöhter Vitamin- und Mineralstoffbedarf vorliegt, sollte immer individuell und mit den richtigen Methoden festgestellt werden. Wichtig zu wissen: auch eine Überversorgung an Vitaminen und Mineralien kann gesundheitliche Probleme mit sich bringen.

Steigt der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen mit zunehmendem Alter deines Pferdes?

Bei Pferden kann grundsätzlich nicht pauschal gesagt werden, ob und ab wann der Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen steigt. Die Gesellschaft für Ernährungspsychologie geht daher auch bei alten Pferden vom Erhaltungsbedarf aus. Einige Studien belegen allerdings, dass die Phosphorverdaulichkeit bei alten Pferden eingeschränkt ist. Achte daher immer auf ein ausgeglichenes Calcium-Phosphor Verhältnis von 2:1 im Futter. Außerdem benötigen alte Pferde häufig mehr Spurenelemente, besonders Zink und Selen, aber auch Kupfer, Mangan und Kobalt. Auch der Bedarf an Vitaminen, besonders Vitamin A, B und E kann sich mit zunehmendem Alter deines Pferdes erhöhen. Generell verlangsamt sich der Stoffwechsel bei älteren Pferden mit der Zeit. Das bedeutet, sie benötigen länger, um wichtige Nährstoffe aus dem aufgenommenen Futter zu gewinnen und diese zu verwerten. Oft reicht die Zeit dann nicht mehr aus, die der „Futterbrei“ im Magen-Darm-Trakt deines Seniors verbringt, um der Nahrung alle benötigten Nährstoffe zu entnehmen. Zusätzlich dazu benötigt der Stoffwechsel deines Pferdes vor allem für die Verwertung von schlecht zugänglichen Eiweißquellen viel Energie. Erhält die Ration deines Seniors nun also nicht genügend essentielle Eiweiße von guter Qualität, verliert es zusätzlich an Gewicht. Daher solltest du bei deinem alten Pferd, neben dem Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, auch immer den Eiweißbedarf berücksichtigen, um den Konditions- und Muskelerhalt zu sichern. Achte außerdem darauf, dass die Futterration deines alten Pferdes hochaufgeschlossene Kohlenhydratquellen enthält. Um unbehandelte Gerste oder Mais zu verwerten, muss der Stoffwechsel deines Pferdes ebenfalls viel Energie aufwenden. Ist der Mais im Futter aber beispielsweise gepufft, kann dein altes Pferd ihn optimal verstoffwechseln.

So erkennst du einen erhöhten Vitamin-Mineralstoffbedarf beim Pferd

Es gibt verschiedenen Methoden, einen erhöhten Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen bei deinem älteren Pferd zu erkennen:

  • Augenmerk

Schau dir den Zustand Veränderter Nährstoffbedarf alter Pferde deines Seniors genau an und beurteile ihn kritisch. Ist er etwas zu dünn? Hat er glanzloses, mattes Fell? Wirkt er antriebslos? Dies könnten erste Anzeichen auf einen erhöhten Bedarf sein. Ist dein Senior aber topfit und sieht aus, wie aus dem Ei gepellt, besteht erstmal kein Grund zur Sorge und du kannst davon ausgehen, dass du mit der Fütterung bestehend aus einem Mineralfutter, ausreichend Raufutter und einer eventuellen Zugabe an Seniorenkraftfutter sehr gut aufgestellt bist. Achte allerdings darauf, die Fütterungsempfehlung des Herstellers an Mineral- und eventuellem Kraftfutter nicht zu überschreiten. Sei dir außerdem bewusst, dass die Beurteilung nach Augenmerk eine rein subjektive Annahme ist und damit nicht die sicherste Methode darstellt, um einen erhöhten Vitamin- und Mineralstoffbedarf zu erkennen.

  • Blutanalyse

Eine Blutanalyse ist die genaueste Methode, um einen Vitamin- und Mineralstoffmangel bei deinem Senior festzustellen. Du kannst sie ganz einfach von deinem Tierarzt durchführen lassen. Achte vor der Blutanalyse allerdings darauf, dass du deinem Pferd ab ca. 2 Tagen vor der Blutabnahme keine zusätzlichen Vitamine und Mineralstoffe fütterst. Dies könnte die Werte der Blutanalyse verfälschen.

  • Haarmineralanalyse

Bei einer Haarmineralanalyse werden deinem Pferd Haare entnommen und auf ihren Nährstoffgehalt analysiert. Diese werden dann mit sogenannten Normwerten verglichen, um einen eventuellen Mangel festzustellen. Bei Normwerten handelt es sich allerdings immer um Durchschnittswerte anstelle von Idealwerten. Die Problematik bei der Verwendung von Durchschnittswerten ist jedoch, dass hier auch Pferde eingeschlossen sein können, welche einen Vitamin- und Mineralstoffmangel aufweisen. Es handelt sich beim Durchschnittswert also nicht um die Menge an Vitaminen und Mineralien, über die dein Pferd idealerweise verfügen sollte, sondern nur über die Menge, die unterschiedliche Pferde durchschnittlich aufgewiesen haben. Werden nun die Ergebnisse deines Pferdes mit diesen Durchschnittswerten verglichen, könnte ein eventueller Mangel also trotzdem nicht hinreichend festgestellt werden. Eine Haarmineralanalyse ist daher nicht optimal geeignet, um einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen bei deinem Pferd festzustellen.

  • Genaue Berechnung der Futterration  : Vitamin- & Mineralstoffbedarf alter Pferde – Pavo Ratgeber

Bei einer genauen Berechnung der Futterration, beispielsweise nach den Nährstoffangaben der Gesellschaft für Ernährungspsychologie, besteht das geringste Risiko auf einen Vitamin- und Mineralstoffmangel. Die genaue Bestimmung der Futterration nach diesem Verfahren erfordert allerdings die Durchführung einer aufwendigen Rechnung. Zusätzlich benötigst du Kenntnisse über den genauen Nährstoffgehalt deines Raufutters, also Heu, Gras, oder Heulage. Diesen kannst du beispielsweise durch eine Raufutter-Analyse ermitteln. Nur wenn du diese Werte kennst, lässt sich die Zusammenstellung der täglichen Futterration für dein Pferd am besten berechnen.

So deckst du den (erhöhten) Nährstoffbedarf deines alten Pferdes

Hast du einen erhöhten Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und Nährstoffen bei deinem alten Pferd festgestellt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diesen optimal zu decken. Meistens ist eine Anpassung der aktuellen Fütterung deines Seniors schon der Schlüssel zum Erfolg. Welche Futterzusammenstellung zu deinem Pferd passt, hängt auch davon ab, wie es aktuell gefüttert wird.

Fütterungstyp 1: Dein Senior erhält ausreichend Raufutter, ein Mineralfutter sowie eventuell Kraftfutter und sieht fit aus?

Gehört dein Senior zu Typ 1, liegt höchstwahrscheinlich kein erhöhter Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen vor. Er ist mit seiner aktuellen Fütterung bereits optimal versorgt. Möchtest du trotzdem auf Nummer sichergehen? Dann bitte einfach deinen Tierarzt, eine Blutanalyse durchzuführen.

Fütterungstyp 2: Dein Senior erhält ausreichend Raufutter, kein Mineralfutter und wenig bzw. kein Kraftfutter?

Erhält dein Senior nur Raufutter und wenig oder kein Kraftfutter, ist eine Zugabe von Vitaminen und Mineralstoffen unbedingt erforderlich, um seinen täglichen Bedarf decken zu können. Sollte dies nicht der Fall sein, liegt also höchstwahrscheinlich ein Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen vor. Wichtig: Dies bedeutet jedoch nicht gleich, dass er auch einen erhöhten Bedarf aufweist, sondern lediglich, dass bereits der Grundbedarf nicht ausreichend gedeckt wird. Durch die Ergänzung der Futterration mit einem hochwertigen Mineralfutter stellst du sicher, dass dein Pferd alle wichtigen Nährstoffe erhält, die es für seine Gesunderhaltung benötigt. Lass von deinem Tierarzt eventuell auch eine Blutanalyse durchführen, um genauere Informationen über den Vitamin- und Nährstoffbedarf deines Seniors zu erfahren.

Fütterungstyp 3: Dein Senior erhält ausreichend Raufutter, ein hochwertiges Mineralfutter, aber kein Kraftfutter und sieht nicht fit aus?

In diesem Fall könnte ein erhöhter Bedarf an Nährstoffen vorliegen. Um hier 100% Klarheit zu erhalten, kannst du von deinem Tierarzt eine Blutanalyse durchführen lassen. Ein erhöhter Nährstoffbedarf bei alten Pferden wird meist durch einen verlangsamten Stoffwechsel hervorgerufen. Der Stoffwechsel deines Pferdes benötigt auch viel Energie, um Eiweiße aus dem Futter zu gewinnen, wenn diese nicht in ausreichender Menge und Qualität vorhanden sind. Ergänzt du daher bei einem erhöhten Nährstoffbedarf nur Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, könnte dein Senior trotzdem an Gewicht verlieren und demnach nicht fit aussehen. In diesem Fall ist es empfehlenswert, ein eiweißreiches Seniorenmüsli wie Pavo 18Plus zum Mineralfutter zu geben. Die hochwertige Zusammensetzung von Pavo 18Plus sorgt für den Konditions- und Muskelerhalt und ist speziell abgestimmt auf die Bedürfnisse deines Seniors.

Interessant zu wissen: Wird die Fütterungsempfehlung von Pavo 18Plus eingehalten, ist dein Senior bereits ausreichend mit allen benötigten Nährstoffen versorgt.

Fütterung 4: Dein Senior erhält neben ausreichend Raufutter auch Kraftfutter und Mineralfutter, sieht aber trotzdem nicht fit aus?

Gehört dein altes Pferd zu dem Typ 4, ist es erst einmal sinnvoll, einen Blick auf die gesamte Futterration und das Fressverhalten zu werfen. Hat dein Senior beispielsweise Zahnprobleme oder kann aus einem anderen Grund nicht mehr gut kauen? Dann ist es möglich, dass er die aufgenommenen Rohfasern nicht mehr effizient aufschließen und verwerten kann. In diesem Fall kannst du die Raufutterration mit melassefreien Heucobs oder luzernehaltigen Rübenschnitzeln zum Einweichen ergänzen, um deinen Senior mit leicht verwertbaren Rohfasern zu versorgen.
Du bist dir sicher, dass dein Senior sein Raufutter effizient verarbeiten kann, aber er sieht trotzdem nicht fit aus? Dann liegt eventuell ein erhöhter Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen vor. Um 100% sicherzugehen, wie die Nährstoffbedürfnisse deines Seniors aussehen, kannst du deinen Tierarzt bitten, eine Blutanalyse durchzuführen. Nach Feststellung eines erhöhten Nährstoffbedarfs kommt es dann auf die richtige Auswahl der Futtermittel an: Fütterst du deinem Pferd ein „normales“ Kraftfutter? Dann ist es empfehlenswert, dieses durch ein spezielles Seniormüsli zu ersetzen. Ein Müsli für alte Pferde ist in diesem Fall besser geeignet, da es ausschließlich auf ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Pavo 18Plus beispielsweise verfügt über ein angepasstes Calcium-Phosphor Verhältnis, erhöhte Mengen an Vitamin A, B und E sowie extra Eiweiße. So wird der Gesundheitszustand unterstützt, während dein Pferd zusätzlich mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Fütterst du weniger Kraftfutter als die angegebene Fütterungsempfehlung, dann ergänze die Ration mit einem Mineralfutters wie Pavo Vital (Pellets) oder Pavo SummerFit (Brikett), um den Gesamttagesbedarf zu decken.

Wie sinnvoll ist die Fütterung eines speziellen Seniormineralfutters?

Viele Hersteller bieten neben einem gewöhnlichen Mineralfutter ein spezielles Seniormineralfutter an. Ein Seniormineralfutter für alte Pferde kann sinnvoll sein, wenn neben Vitaminen und Mineralstoffen auch Aminosäuren enthalten sind. Andernfalls müsste immer eine aminosäurehaltige Komponente zum Mineralfutter dazu gefüttert werden, um allen Bedürfnissen deines alten Pferdes optimal gerecht zu werden. Sind in dem von dir ausgewählten Seniormineralfutter nur Vitamine und Mineralstoffe erhöht? Dann bist du mit einem gewöhnlichen aber hochwertigen Mineralfutter in Kombination mit einem eiweißreichen Seniormüsli besser beraten. So können nicht nur alle Bedürfnisse deines Seniors optimal gedeckt werden, sondern es besteht auch kein Risiko einer Überversorgung.

Vermeide unbedingt einen Überschuss an Vitaminen und Mineralien

Vitamin- & Mineralstoffüberschuss vermeidenAchte bei einer Fütterung mit Mineralfutter unbedingt darauf, nie mehr zu füttern, als der Hersteller vorschreibt. Einige Mineralfuttersorten sind hochmineralisiert, weswegen du auch nur eine geringe Menge Mineralfutter pro Tag benötigst, um dein Pferd mit allen essentiellen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu versorgen. Fütterst du mehr als die angegebene Menge, besteht die Gefahr, dass du deinem Pferd eine toxische Menge an bestimmten Nährstoffen zuführst. Erschwerend hinzu kommt, dass eine toxische Verabreichung nicht immer gleich erkennbar ist. Die Folgen einer Überfütterung an Selen beispielsweise zeigen sich meist erst nach einem halben bis dreiviertel Jahr. Eine chronische Selenvergiftung betrifft besonders die Hufe. Es kommt zu Lahmheit sowie Rötung und Schwellung des Kronsaums. Anschließend zieht sich eine Hornkluft über den ganzen Huf bis zur Lederhaut, was sogar das Ablösen des Hufes zur Folge haben kann. Dieser Prozess ist hochgradig schmerzhaft für dein Pferd und sollte natürlich unbedingt vermieden werden.

Zu welchem Zeitpunkt ein erhöhter Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen bei alten Pferden entsteht, kann somit nicht pauschal bestimmt werden. Daher solltest du immer auf den allgemeinen Gesundheitszustand deines Pferdes achten. Stellst du oder dein Tierarzt einen erhöhten Bedarf fest, dann achte darauf, nicht nur Vitamine und Mineralstoffe anzupassen, sondern auch essentielle Aminosäuren, die wichtig für die Konditions- und Muskelerhaltung alter Pferde sind. Pavo 18Plus und Pavo Vital bieten hier eine ideale Kombination für alte Pferde, die zusätzlich Kraftfutter benötigen.

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